Prof. Dr. med. Jacques Philippe | Präsident SGED-SSED 1997-1998

Gemeinsam sind wir stark!

Vor 1997 existierten parallel die Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie (SGE), eine akademische Gesellschaft, die sich hauptsächlich mit der Verbesserung der wissenschaftlichen Kenntnisse in der Endokrinologie und der Lehre der Endokrinologie befasste, und die medizinisch-wissenschaftliche Sektion der Schweizerischen Diabetesgesellschaft (MedWiss), welche die gleichen Prinzipien vertraten. Der Hauptunterschied bestand jedoch darin, dass die Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie eine medizinische Organisation war, welche mit der Anerkennung einer Weiterbildung zum Facharzt für Endokrinologie verbunden war, die zu einem FMH-Titel für Endokrinologie berechtigte. Zu dieser Zeit war die Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM) sehr mächtig und zögerte, Untertitel für weitere Fachgebiete zu schaffen.


Als ich 1996 das Amt des Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Endokrinologie übernahm, war klar, dass in einem kleinen Land wie der Schweiz zwei Gesellschaften, die Endokrinologie und Diabetologie repräsentieren, nicht in der Lage wären, jeweils eine ausreichend kritische Masse zu gewährleisten, sowohl wissenschaftlich als auch, um von den Organen der FMH, den Versicherungen und anderen Strukturen gehört zu werden. Darüber hinaus wurden Diabetologen als Internisten betrachtet und die SGIM war strikt dagegen, einen FMH-Titel für dieses Fachgebiet zu schaffen. Trotz zahlreicher Widerstände innerhalb der SGE und der MedWiss kam es dank des damaligen Präsidenten der MedWiss, Prof. Giatgen Spinas, zu einem Dialog. So konnte 1997 die SGED gegründet werden. Und dank der anhaltenden Bemühungen von Prof. Peter Diem als Delegierter der Gesellschaft bei der FMH wurde schliesslich von der Delegiertenversammlung der FMH ein Facharzttitel FMH Endokrinologie/Diabetologie akzeptiert. Endlich wurde die Besonderheit der Diabetologie auf nationaler Ebene anerkannt. In der Folge konnte die Gesellschaft einen Vorstand mit klaren Zielen bilden; unter anderem die Vertretung der Interessen der Ärzteschaft und die Verbesserung der Tarife, der Ausbildung, der Forschung und die Unterstützung von Forschungsprojekten. Sie erlangte ein nationales Gehör bei den Patientenorganisationen, den Versicherungen und den Akteuren im Gesundheitswesens ganz allgemein. Dies auch dank der verschiedenen Vorstände, die sich in der Folge abwechselten, um ihre Ziele, die Versorgung der Patienten, die Ausbildung und die Forschung, bestmöglich zu erfüllen.
 

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